Streuobst & Das Apfelsaftprojekt
Streuobstsäfte erhalten einen der artenreichsten Lebensräume Oberschwabens!
- sofort zum Apfelsaft-Bestellformular
Streuobstwiesen prägen noch heute die Region Bodensee-Oberschwaben. Aber: diese Idylle ist bedroht. Die "unrentablen" hochstämmigen Apfel- und Birnbäume fallen.
Wie lassen sich die verbliebenen Streuobstwiesen erhalten?
Wieder einen teuren Pflegefall des Naturschutzes schaffen? Mehrere BUND- und NABU-Gruppen der Region erkannten schon 1987 einen besseren Weg: der Streuobstanbau muss sich für den Landwirt wieder lohnen. Die Bauern erhalten im Apfelsaftprojekt (Flyer) für einen Doppelzentner Äpfel mindestens 24 € statt der marktüblichen Preis von 8 bis 10 €. Dafür verpflichten sie sich, ihre Streuobstwiesen durch Pflege und Nachpflanzungen zu erhalten und nicht zu spritzen. Sie bringen ihre Äpfel selber zu unseren Ravensburger Partner-Keltereien: Fruchtsäfte Schlenkerhof und Fruchtsaftkelterei Stiefel. Partner im Deggenhausertal und in Ludwigshafen sind: Obstkelterei Kopp und Sinner Fruchtsäfte. Dort wird durch Pressen und schonendes Erhitzen ein wohlschmeckender, naturtrüber Apfelsaft hergestellt, der inzwischen in jedem gut sortierten Getränkemarkt der Region erhältlich ist. Die Naturschutzverbände führen regelmäßige Kontrollen der Streuobstbestände durch und lassen den Saft auf Rückstände untersuchen.
Bis heute haben sich im Apfelsaftprojekt alleine im Kreis Ravensburg über 100 Landwirte zum Erhalt ihrer 13.000 Hochstämme verpflichtet.
Seit November 2001 bereichert ein fruchtig-frischer Apfel-Mango-Saft den oberschwäbischen Getränkemarkt. Diese besondere Saftmischung aus oberschwäbischen Hochstamm-Äpfeln und fair gehandelten philippinischen Mangofrüchten ist ein gemeinsames Produkt des BUND Ravensburg, der Fairhandelsorganisation dwp eG in Ravensburg und der Ravensburger Keltereien Schlenkerhof und Stiefel.
BUND-Streuobstäfte sind in fast allen Getränke-Fachmärkten der Region erhältlich. Gerne liefern wir Ihnen unsere Säfte auch ins Haus. Bestellen Sie einfach mit diesem Formular (Link ist jeweils ein paar Monate vor der Saftausfahrt aktiv)
Die Reaktion des BUND auf die Kündigung von BIO-Verträgen am Streuobst-Saft Markt
Leserbrief zu den Streuobst-Artikeln vom 28.1.21 und 13.2.21 im Südkurier und in der Schwäbischen Zeitung:
Streuobst kann man trinken
Es ist ganz einfach - wir Konsument*innen bestimmen, was, wie und wo erzeugt wird. Und wenn wir die Streuobstwiesen um uns herum erhalten möchten, dann müssen wir auch den Saft vom Hochstamm trinken und den Landwirten für ihr Obst so viel bezahlen, dass sie damit wirtschaftlich arbeiten können. 20 Euro für 100 kg Äpfel müssen als "Mindestlohn" schon sein - nur dann lohnt sich die Pflege der Bäume und Wiesen.
In über 200 Getränkemärkten, Naturkost- und Dorfläden in unserer Region gibt es diese Säfte - oftmals sogar biozertifiziert und von Naturschutzverbänden wie dem BUND mit hiesigen Keltereien entwickelt. In Hofläden können Streuobstprodukte direkt vom Bauern gekauft werden. Die machen den Preis selber, den sie brauchen.
Und was für Verbraucher*innen gilt, gilt auch für unsere Kommunal- und Kreisverwaltungen, Kantinen, Kirchen und Vereine. Sie alle können sich über ihren Einkauf bewusst für regionale Streuobstwiesen und modernen Naturschutz entscheiden. Leider tun das viel zu wenige - sonst hätten wir die Streuobstwiesen und ihre artenreiche Vogel- und Insektenwelt längst gerettet.
Ulfried Miller, Ravensburg